Chania, einer der schönsten Orte auf Kreta. Chania hat viel von seinem Charme beibehalten. Liebevoll gepflegte alte Häuser und eine beeindruckende Altstadt mit einem mittelalterlichen Hafen laden zum Schlendern und Verweilen ein.

Chania ist nach Heraklion, die zweitgrößte Stadt auf Kreta und befindet sich an der Nordwestküste der Insel. Trotz der rund 55 000 Einwohner, hat sich das Städtchen glücklicherweise den Charakter eines Fischerdorfes bewahren können. Die Anreise erfolgt über den eigenen Flughafen, der 12 km vor der Stadt liegt. Von dort aus kann die Reise mit dem Bus oder Mietwagen fortgesetzt werden. Mit dem eigenen Auto erreicht man Kreta per Fähre, die, wie alle größeren Schiffe, im 7 km östlich von Chania gelegenen, „neuen“ Hafen anlegt. Es gibt täglich Verbindungen zwischen Piräus und der Souda-Bucht.

Der „alte“ Hafen Chanias ist nicht nur wunderschön, sondern stellt schon für sich eine kleine kulturelle Sensation dar. An der Spitze einer 800 m langen venezianischen Mole aus dem 14. Jahrhundert, erhebt sich ein malerischer Leuchtturm. Errichtet 1830, auf den Fundamenten aus venezianischer Zeit, wurde er in jüngster Zeit aufwendig und liebevoll restauriert.

Die ebenfalls 800 m lange Uferpromenade wird von farbenfrohen, venezianischen Herrenhäusern gesäumt, die zum einkehren und verweilen in eine der zahlreichen Tavernen, Restaurants, Cafes und Bars einlädt. Von hier aus lassen sich Pferdekutschen mieten, die Stadtrundfahrten anbieten. Zu Fuß lassen sich die kleinen, romantisch verwinkelten Gassen und Straßen ebenfalls gut erkunden. Der malerische Blick über den alten Hafen sowie die stimmungsvollen Sonnenuntergänge runden so manches kulinarische Erlebnis ab. Wer es einfach mag, sucht eine der kleinen, gemütlichen Tavernen auf, die zu eher günstigen Preisen, traditionell kretisches Essen anbieten. Raffiniertere Menüs dagegen bietet z.B. das Restaurant Salis an, welches an dieser Stelle zu empfehlen sei. Während der Erkundung der Altstadt lassen sich kleine Köstlichkeiten und Souvenirs in der 1911-1913, nach französischem Vorbild entstandenen Markthalle Agora erwerben. Hier finden sich neben Oliven, Fisch und Gemüse, auch traditionell gefertigte Lederwaren zu günstigen Preisen, wie Sandalen oder Taschen.

Der gusseiserne Dachstuhl zeugt von der industriell geprägten Bauweise des beginnenden 20. Jahrhunderts. Ein besonderes Highlight in der Altstadt ist das jüdische Viertel Evraiki und dessen Etz Hayyim Synagoge, die aus dem Mittelalter stammt. 1000 Jahre Geschichte hinterließen in Chania Spuren der byzantinischen, venezianischen und osmanischen Zeit. In Stein geschrieben, sehen es die Besucher an der Fassade der Agios Nikolaos, einer frühgotischen Kirche, die während des Osmanischen Reiches in eine Moschee umgewandelt wurde. Ihr rechter Glockenturm wurde durch ein Minarett ersetzt, welches auch nach ihrer Rückbenennung in eine Kirche erhalten blieb.

Entlang des Hafens überbietet eine Sehenswürdigkeit, die andere. Ein Spaziergang durch die Geschichte von tausenden von Jahren macht den Aufenthalt in Chania unvergesslich. Eine architektonische Besonderheit ist die Hassan-Pascha-Moschee. Errichtet, kurz nach der Eroberung durch die Türken 1645, beherbergt der am Hafen gelegene Kuppelbau, heute temporäre Kunstausstellungen. Zahlreiche Umbauten und aufwendige Restaurierungen, haben dem Bauwerk seine einzigartige Charakteristik verliehen. Ebenfalls am Hafen gelegen, macht die Sabbionara-Bastion ein Stück Schifffahrtsgeschichte lebendig. In den ehemaligen Werfthallen aus dem Mittelalter, kann heute in stilvoll restaurierten Flair eingekehrt werden. Im Lounge Caffe des Yachtclubs lässt es sich herrlich ausruhen, bevor nebenan ein 3500 Jahre alter Nachbau eines minoischen Ruderschiffes besichtigt wird. Dieses wurde ausschließlich mit Werkzeugen und Materialien gefertigt, die schon den Minoern zur Verfügung standen. In unmittelbarer Nachbarschaft, im westlichen Teil des Hafens, befindet sich Fort Fikas. Die venezianische Festung war erst Sitz der venezianischen Oberbefehlshaber, später diente es als Gefängnis. Heute hat das Nautische Museum seinen Sitz in Fort Fikas. Seine Ausstellung widmet sich hauptsächlich der griechischen Schifffahrtsgeschichte und er deutschen Besatzung während des 2. Weltkrieges.

Einen Besuch Wert ist auf jeden Fall das Archäologische Museum. Untergebracht ist es in einer ehemaligen Klosterkirche des Franziskanerordens und zeigt Fundstücke der Ur- und Frühgeschichte Kretas. Neben der schier grenzenlosen kulturellen Vielfalt, sei das Angebot der Tauchschulen zu erwähnen, sowie Wassersport jeder Art. Schiffs- und Bootsausflüge können am Hafen gebucht werden und Ausflüge an entlegene Küsten und Dörfer geplant.

Im Osten sowie im Westen befinden sich fußläufig, in ca. 15 Minuten zu erreichen, die beiden Stadtstrände Chanias. Beide Strände, Nea Chora im Westen und Koum Kapi im Osten, sind gepflegte Sandstrände. Unbedingt sei an dieser Stelle der Traumstrand Balos, in der Region Chania zu empfehlen. Türkisblaue Lagunen und feinster Sandstrand laden zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein, das warme Wasser und sanft abfallende Ufer lassen Kinderherzen höher schlagen.